Kritik Volksfeind

Kritiken: Ein Volksfeind

»Schon oft gab es Inszenierungen, in denen die Schauspieler plötzlich inmitten des Publikums saßen. Selten aber gelang es so wie hier, die Zuschauer auch zum Teil des Geschehens zu machen ... Was blieb, waren begeisterte und nachdenkliche Zuschauer. Und ein "Lehrstück der Demokratie", wie eine Besucherin es formulierte.«  (Claudia Resthöft)
Ostholsteiner Anzeiger, Eutin   15. Februar 2011



»Regisseur Gehre hat der gesamten Aufführung den Staub der Jahre genommen. Witzige Regie-Einfälle lockern die Handlung auf: Es gibt Elemente des Stummfilms, der Oper und des Slapsticks, um nur einige zu nennen ... Hingehen und anschauen! Unterhaltsamer wird man ein Ibsen-Stück kaum präsentiert bekommen.«  (Birgit Tyllack)
Stendaler Volksstimme   5. Oktober 2010



»Das Ensemble vom Theater der Altmarkt Stendal katapultiert Ibsens großes Drama ins Hier und Heute ... tüchtig entstaubt und aufgepeppt zwar, dennoch nahe am Original bis auf den Schluss ... Es ist eine Freude, ins Spiel der acht im multifunktionalen Bühnenbild von Christopher Melching agierenden Mimen einzutauchen, die das Gesellschaftsdrama unprätentiös und mit Verve in Szene setzen. Regie führt Klaus Gehre, der einen Volltreffer gelandet hat. Die tempostarke und fantasievolle Inszenierung, die voller Überraschungen ist, lebt nicht nur von der Gesamtleistung des kongenialen Ensembles, sondern auch von Popmusik- und Tanzeinlagen, vom Sprechgesang und vom Multi-Medien-Einsatz – auf Augenhöhe mit dem Publikum, das zu einem Teil des turbulenten Geschehens und seiner eindringlichen Botschaft wird.«  (hag)
Tageblatt, Buxtehude   5. November 2010



»Das Theater der Altmark Stendal begeisterte die Schüler mit seinem Gastspiel Ein Volksfeind ... Hatte ein zum Stückauftakt über die Bühne tappender Raumfahrer noch für leichte Irritationen im Parkett gesorgt, drehten die zahlreichen Verfremdungseffekte der Inszenierung von Klaus Gehre die Stimmung rasch um. Kaum tappsten rundliche Killerbakterien über die Bühne, die André Vetters als "Volksfeind" Thomas Stockmann mit Riesenlupe verfolgte, war ein erster Heiterkeitshöhepunkt erreicht. Dank Playback-, Opern- und Stummfilmeinlagen ging das munter weiter – bis zum Moonwalk von Jan Kittmann im Michael-Jackson-Kostüm. Erste Rufe nach Zugaben wurden laut.«  (Anja Alisch)
Gifhorner Rundschau   30. Oktober 2010



»Regisseur Gehre versteht es geschickt, die Aussage Ibsens, nur derjenige, der für sich allein stehe, sei wirklich frei, in Frage zu stellen und die demokratische Verpflichtung nach immer neuem Denken zu betonen.«  (sdo)
Aller Zeitung, Gifhorn   30. Oktober 2010



»Endgültig "zur Sache" kommt die Inszenierung im packenden Gesellschaftsbild "Live-Sendung aus dem Freien Kanal" nach der Pause. Hier wird der Zuschauer direkt durch Vetters’ und Kontrahenten Kusche sowie Redakteur Hovstadt (Jan Kittmann) zur Position gezwungen. Hier stimmt der Anachronismus um Heute mit manipulierter Wahrheit aus Bild und Bild-Zeitung.«  (H. Hammer)
Altmark-Zeitung, Stendal   5. Oktober 2010



»Es war eine gelungene Idee des Regisseurs Klaus Gehre, die Stadtversammlung des Skripts in eine Fernsehsendung zu verwandeln und dabei das Schauspiel für einen Moment von der Bühne in die Publikumsreihen zu verlegen.«  (Johanna Ohlau)
Walsroder Zeitung   9. Oktober 2010



»In Zeiten korrupter Banker und nicht immer christlicher Priester, bestechlicher Politiker, Stuttgart 21 und Gorleben konnte sich die Bearbeitung von Klaus Gehre als aktuell erweisen. So hatte das Theater der Altmark Stendal, das sich unter der Dramaturgie von Sascha Löschner die soziale Analyse auf die Fahne geschrieben hatte, denn auch eine ungefällige, brisante Interpretation aufgetischt, die dem spärlichen Kulturhauspublikum den Spiegel gnadenlos vors entsetzte Gesicht hielt.«  (Bernd Zahn)
Altmark-Zeitung, Salzwedel   18. Oktober 2010



»Das Gros des Auditoriums allerdings zeigte sich von der außergewöhnlichen Inszenierung des Theater der Altmark Stendal beeindruckt und begeistert – der Schlussapplaus sprach da für sich. Er galt aber nicht nur den Akteuren auf der Bühne, sondern auch und gerade dem Regisseur Klaus Gehre, der das Umweltdrama Ibsens mit zum Teil witzigen Einfällen und kuriosen Verfremdungen durchgesetzt hat, und das Abdriften des vermeintlichen "Helden" , Dr. Stockmann, in die Isolation transparent macht.«  (Ulrich Kiehne)
Seesener Tageszeitung   8. Dezember 2010



»Es war eine hoch interessante und einfallsreiche Inszenierung des rundum erneuerten Volksfeindes (1882) von Henrik Ibsen, die Klaus Gehre vom „Theater der Altmark“ in Stendal in den gut gefüllten KTS gebracht hatte. Das teilweise sehr junge Publikum (das Stück ist Abiturthema) dankte der guten Ensembleleistung mit lang anhaltendem rhythmischen Klatschen ... eine überzeugendre Aufführung, deren Fragen aufwerfender Charakter besonders anregend war.«  (Bernd Durstewitz)
Grafschafter Nachrichten, Nordhorn   7. April 2011



»Während Ibsen an der Figur des Redakteurs Hovstadt den Konflikt zwischen Anpassung und kritischer Berichterstattung festmacht, inszeniert Klaus Gehre eine moderne Variante, in der die Bildzeitung und das Fernsehen die Meinungsmacht widerspiegeln. Dank dieses Kunstgriffs und einiger Zeitsprünge und Tanzeinlagen kommt ordentlich Schwung in das Geschehen auf die karg ausgestattete Bühne.«  (Thomas Sassen)
Cuxhavener Nachrichten   11. April 2011



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